Die Führung geht durch das gotische Palais. Wesentlicher Teil des Rundgangs wurde vor kurzem neu installiert, und viele neue Exponate und Funde der archäologischen Forschung wurden in den Räumen des Palastes ausgestellt. Manche Räume erhielten auch die bessere Beleuchtung. Die Besichtigung stellt den Styl des Lebens der Oberstkanzler, Oberstburggrafen, Oberstrichter und Landeshauptleute des Böhmischen Königreichs, der Herren von Hradec, dar. Eine besondere Bedeutung hat der historische Rittersaal mit den Wandmalereien, welche die Legende des heiligen Georg darstellen, oder sehr einzigartige Kunstgegenstände - Tafelbild Madonna von Jindřichův Hradec oder Pietät von Lodhéřov. Die Besichtigung endet in der spätgotischen schwarzen Küche.
Es ist möglich zu sagen, dass die Burg und Schloss Jindřichův Hradec ein Lehrbuch der Architektur sind. In diesem Sinn ist dann die Besichtigung des gotischen Palastes das Kapitel über Mittelalter. Der bauhistorische Kern des Gebäudes entstand am Anfang des 13. Jh. Der Gründer des hiesigen Familienzweiges der Witigonen, Herren von Hradec, Jindřich (Heinrich) ließ die alte hölzerne Burgstätte umbauen und so entstand die erste steinerne Burg an diesem Ort. Die Mitglieder der adeligen Familie Witigonen übten schon zu der Zeit die wichtigen Ämter des Böhmischen Königreichs aus und daraus folgten die Ansprüche auf das repräsentative Aussehen ihrer Hauptresidenz. Die Ausmaße des gotischen Palastes war im Vergleich mit dem finalen Zustand wesentlich kleiner - ungefähr die Hälfte der häutigen Ausmaße. Der jüngste Teil des Palastes wurde am Ende des 15. Jh. erbaut.
Der Rundgang wurde von dem großen Teil neu eingerichtet. Die ersten Räume präsentieren die Funde der archäologischen Forschungen, welche während der generellen Rekonstruktion zwischen den Jahren 1975 und 1993 durchgeführt wurde. Sehr interessant ist die Sammlung der gotischen Kacheln von den Kachelöfen mit welchem das Palais der Herren von Hradec am Ende des 15. Jh. eingerichtet war. In den ersten Räume der Trasse sind ebenfalls viele Kunstgegenstände und historische Schriftstücke, die über der mächtigen Position der Herren von Hradec in dem Böhmischen Königreich zeugen und ihre Eingriffe in die höchste Politik des Königreichs, sowie auch ihren Lebensstil erinnern. Der Höhepunkt des Rundgangs ist zweifellos der Rittersaal mit den Wandmalereien, die Sankt Georg Legende darstellen. Der Zyklus der mehr als fünfzig Szenen von dem Leben des Heiligen Georg wurde im Jahr 1338 gemalt. Obwohl viele Brände das Palais beschädigt hatten und nicht alle Wiederherstellungsarbeiten und Rekonstruktionen in der Vergangenheit genug empfindlich durchgeführt wurden, die gotischen Fresken sind sehr gut beibehalten.
Wir haben sogar auch eine Überraschung für Sie vorbereitet - einen kurzen animierten Film, der die Figuren der Sankt Georg Legende zum Leben bringt. Die Besichtigung zeigt auch die repräsentativen Räume des Palastes aus dem Ende des 15. Jh., die für den Lebensstil der Herren von Hradec äußerst wichtig waren, und die sehr wertvollen Kunstwerke Madonna von Jindřichův Hradec von den 60. Jahren des 15. Jh. oder Pietät von Lodhéřov von der Mitte des 14. Jh. Die Führung endet in der 500 Jahre alten Schwarzen Küche, eine von den am besten beibehaltenen schwarzen Küchen in Mitteleuropa, welche immer weiter funktionstüchtig ist und die wir gelegentlich auch in Betrieb setzen.
Im Mai, Juni und September halten wir die Mittagspause von 12 bis 13 Uhr ein.